top of page

Die Phasen einer Borderline-Beziehung: Was steckt dahinter und wie gehst Du damit um?

Beziehungen und Borderline: Wenn Du hier gelandet bist, hast Du vermutlich schon erlebt, dass diese Beziehungen gleichzeitig faszinierend und herausfordernd sein können. So intensiv, so echt, aber manchmal auch echt anstrengend.


Keine Sorge, Du bist nicht allein. Lass uns gemeinsam herausfinden, wie Du die Phasen einer Borderline-Beziehung verstehen und damit umgehen kannst, ohne den Verstand zu verlieren.


Warum sind Beziehungen mit Menschen mit Borderline besonders?

Menschen mit Borderline haben eine bemerkenswerte Eigenschaft: Sie fühlen intensiver als viele andere. Das bedeutet, dass sie


  • oft eine unglaubliche Leidenschaft

  • eine sprudelnde Lebendigkeit und

  • unbändige Kreativität mitbringen.


Ihre Welt ist farbiger, lauter, intensiver – und genau das macht sie so einzigartig und liebenswert.


Warum sind Beziehungen mit Menschen mit Borderline herausfordernd?


Aber diese Intensität kann auch herausfordernd sein. Die Gefühlswelten von Betroffenen schwanken oft zwischen extremen Höhen und Tiefen, was für ihr Umfeld schwer auszuhalten sein kann. Gleichzeitig können sie durch impulsive oder verletzende Reaktionen andere Menschen tief treffen, ohne es zu wollen.


Diese Kombination aus emotionaler Überwältigung und dem Bedürfnis nach Nähe und Distanz macht die Beziehung manchmal kompliziert – aber nicht unmöglich.


Wenn Du ein Elternteil, Partner*in oder Freund*in bist, kannst Du Dich vielleicht in diesen Gedanken wiederfinden:


  • „Die betroffene Person ist liebenswert und leidenschaftlich, aber die Stimmung kann von Himmel hoch jauchzend zu tief betrübt wechseln. Wie soll ich damit umgehen?“

  • „Ich versuche authentisch zu bleiben und meine eigenen Grenzen zu wahren, aber manchmal fühlt es sich an, als würde ich auf Eierschalen laufen.“

  • „Ich habe oft Angst, das Falsche zu sagen, weil ich nicht möchte, dass sie sich von mir distanziert.“

  • „Manchmal ist die emotionale Last kaum auszuhalten – die Angst, die betroffene Person könnte sich etwas antun, ist immer da.“


All diese Gedanken spiegeln die Herausforderungen wider, die mit einer Borderline-Beziehung einhergehen. Doch wichtig zu wissen: Diese Reaktionen sind keine böswilligen Aktionen.


Sie entstehen aus tiefer Angst vor Verletzungen, Verlassenwerden und einer oft quälenden inneren Unsicherheit. Das macht den Umgang manchmal schwierig – aber es gibt Möglichkeiten, damit besser umzugehen.





Die typische Achterbahnfahrt: Phasen einer Borderline-Beziehung

Eine Borderline-Beziehung durchläuft oft mehrere Phasen – und ja, die können sich auch wiederholen. Klingt anstrengend? Vielleicht. Aber wenn Du sie verstehst, kannst Du besser damit umgehen.


  1. Der Honeymoon (aka die Idealisierung)

    Stell Dir vor, Du bist der Mittelpunkt einer wunderschönen Geschichte, vielleicht sogar Held*in. Die betroffene Person setzt Dich auf ein Podest, sieht in Dir das Beste, was ihr/ihm je passiert ist (das macht auch Sinn, da Betroffene sich sehnlich wünschen, geliebt zu werden und es mit Dir endlich möglich sein könnte). Alles fühlt sich besonders an, aufregend und einzigartig. Du denkst: „Das ist die Verbindung, nach der ich immer gesucht habe!“ (Und das denkt auch die betroffene Person.)


  2. Der plötzliche Sturm (aka die Entwertung)

    Und dann, plötzlich, passiert etwas. Vielleicht hast Du etwas gesagt, was für Dich ganz harmlos ist – wie „Kannst Du bitte den Müll rausbringen?“. Doch bei Deinem Gegenüber trifft es auf einen wunden Punkt (von außen scheinen die unverständlich, blickt man dahinter, sind es oft alte und tiefe Verletzungen, falsche Glaubenssätze wie: "Ich mache alles falsch!").


    Plötzlich bist Du nicht mehr der wichtigste Mensch, sondern der Auslöser von Schmerz. Das bedeutet jedoch nicht, dass Du etwas falsch gemacht hast. Es ist die Angst vor Ablehnung, die in diesem Moment das Steuer übernimmt.


  3. Rückzug und Kontaktabbruch

    Wenn die Gefühle für Betroffene zu überwältigend werden, kann es zu einem plötzlichen Rückzug, sogar Kontaktabbruch, kommen. Sie ziehen sich zurück, um sich zu schützen, bevor es noch schmerzhafter wird. Für Dich als nahestende Person ist das schwer zu verstehen und es kann sehr schmerzhaft sein.


    Wichtig zu wissen: Dies ist kein endgültiges Ende, sondern ein Schutzmechanismus, um mit den eigenen Gefühlen besser zurechtzukommen.


  4. Der Neuanfang (aka die Wiederannäherung)

    Nach einer Zeit des Abstands kann es zu einer erneuten Annäherung kommen. Die betroffene Person möchte die Verbindung wiederherstellen, weil die Gefühle für Dich tief und echt sind.


    Aber sei Dir bewusst: Diese Phasen können sich wiederholen und sind Teil des Prozesses. Wie Du damit umgehen kannst?


Machmal hilft Unterstützung von außen, um mit solchen Herausforderungen umzugehen. Für Dich habe ich ein effektives Borderline-Bootcamp zum richtigen Umgang mit Borderline entwickelt.


Trigger verstehen und Konflikte vermeiden

Ein großes Thema in Borderline-Beziehungen sind Trigger. Das sind Dinge, die plötzlich eine starke emotionale Reaktion auslösen. Vielleicht ein bestimmtes Wort, ein Blick oder eine Situation. Diese Trigger sind oft mit früheren Erfahrungen verbunden und können schwer nachvollziehbar sein.


Was kannst Du tun? Reden! Wenn beide Seiten die Beziehung wichtig ist und gemeinsam daran arbeiten wollen (was eine wichtige Voraussetzung ist) sprecht in ruhigen Zeiten über mögliche Trigger und wie ihr damit umgehen könnt: Offen, respektvoll und ohne Schuldzuweisungen.


Manchmal hilft es schon, wenn Dein Gegenüber merkt: „Hey, da ist jemand, der mich wirklich verstehen will.“





Empowerment für beide Seiten

Zum Schluss: Eine Borderline-Beziehung ist nicht einfach, aber sie ist auch nicht zum Scheitern verurteilt. Sie erfordert Geduld, Verständnis und klare Kommunikation – von beiden Seiten. Und ja, auch mal Humor. Wenn ihr beide bereit seid, an euch zu arbeiten, kann daraus etwas unglaublich Starkes entstehen.


Denke daran: Du bist nicht allein. Es gibt Unterstützung für Dich, und gemeinsam könnt ihr die Herausforderungen meistern.


Also, hol tief Luft – und denk daran, dass jede Achterbahn irgendwann wieder sanft zum Stillstand kommt. Und dann? Dann geht’s wieder bergauf.


Du suchst tiefgehende Hilfe für langfristige Besserung?


Das verstehe ich und ich finde es toll, dass Du Dir Unterstützung holst. Zu wissen, was wirklich funktioniert, kann dabei helfen, den Schmerz zu lindern und Veränderungen schneller herbeizuführen.


Mein Borderline-Bootcamp: In 5x25 Minuten die Essenz für einen guten Umgang mit Borderline

In fünf kompakten Einheiten á 25 Minuten erhältst Du die wichtigsten Werkzeuge, um den Umgang mit Borderline-Beziehungen besser zu verstehen und zu meistern. Das Bootcamp vermittelt Dir praxisorientierte Strategien, die durch meine eigene Erfahrung als Betroffene*r ergänzt werden.


Du wirst wertvolle Aha-Momente erleben und tiefere Einblicke gewinnen, die Dir helfen, auch in schwierigen Momenten ruhig und einfühlsam zu bleiben. Entdecke, wie Du trotz intensiver Emotionen und Schwankungen eine stabilere Verbindung aufbauen kannst.





Alles Liebe,


Johanna

Deine Borderline-Expertin für Angehörige


P.S.: Du willst richtig eintauchen und Deinen Borderline-Notfallkoffer für Krisen und gegen Krisen haben? Dann solltest du Dir mein Borderline-Bootcamp ansehen!

 
 
 

Comments


Bleiben wir in Kontakt?

Ich schicke Dir hilfreiche Tipps, Tricks und meine exklusiven Angebote für Angehörige von Menschen mit Borderline.

 

So erfährst Du immer gleich als Erste*r, was es Neues gibt

und bekommst Angebote günstiger!

Ich bin
bottom of page