Borderline-Angehörige: Tipps für den Umgang mit Betroffenen
- Johanna Längle
- 19. Jan.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 19. März
Borderline – eine psychische Erkrankung, die viele Fragen aufwirft und oft Missverständnisse erzeugt. Sie betrifft nicht nur die Betroffenen selbst, sondern stellt auch Angehörige vor große Herausforderungen.
Viele fragen sich: Wie kann ich meiner Tochter mit Borderline helfen? Wie gehe ich mit einem plötzlichen Kontaktabbruch durch meine*n Freund*in mit Borderline um? Gibt es ein Borderline Angehörige Forum für Austausch?
In diesem Artikel erfährst Du, wie Du als Angehörige*r mit Borderline umgehen kannst, welche Strategien helfen und warum Selbstfürsorge dabei essenziell ist.

Was bedeutet Borderline?
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) gehört zu den emotional-instabilen Persönlichkeitsstörungen. Sie ist durch extrem wechselhafte Emotionen, instabile Beziehungen und eine intensive Angst vor dem Verlassenwerden geprägt.
Borderline betrifft etwa 1–2 % der Bevölkerung und tritt häufig bereits im jungen Erwachsenenalter auf. Frauen erhalten häufiger die Diagnose als Männer, wobei die Erkrankung bei beiden Geschlechtern gleichermaßen auftreten kann.
Typische Symptome der Borderline-Persönlichkeitsstörung:
Emotionale Instabilität: Betroffene erleben starke Stimmungsschwankungen, die oft unvermittelt auftreten und sich innerhalb von Minuten oder Stunden ändern können.
Selbstverletzendes Verhalten: Viele Betroffene verletzen sich selbst, um innere Spannungen abzubauen. Auch Suizidgedanken sind nicht selten.
Schwierigkeiten in Beziehungen: Beziehungen sind oft von intensiven Konflikten geprägt, mit Wechseln zwischen extremer Nähe und Ablehnung.
Identitätsprobleme: Betroffene kämpfen mit einem instabilen Selbstbild. Sie fühlen sich oft leer und wissen nicht, wer sie wirklich sind.
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Ursachen der Erkrankung
Die genauen Ursachen von Borderline sind komplex und umfassen:
Genetische Faktoren: Eine familiäre Veranlagung kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen.
Frühkindliche Traumata: Vernachlässigung, emotionale Instabilität der Eltern oder Missbrauchserfahrungen sind häufige Auslöser.
Neurobiologische Ursachen: Unterschiede in der Funktion bestimmter Hirnregionen, die Emotionen regulieren, spielen ebenfalls eine Rolle.
Das Zusammenspiel dieser Faktoren führt dazu, dass Betroffene ihre Emotionen nur schwer kontrollieren können.
Auswirkungen von Borderline auf Angehörige
Wenn Du mit einem Menschen zusammenlebst, der an Borderline leidet, spürst Du die Auswirkungen der Krankheit oft hautnah. Angehörige fühlen sich häufig überfordert, weil sie nicht wissen, wie sie auf plötzliche emotionale Ausbrüche oder Krisen reagieren sollen.
Herausforderungen im Alltag:
Schuldgefühle: Viele Angehörige fragen sich, ob sie für die Erkrankung verantwortlich sind.
Überforderung: Die intensiven Stimmungsschwankungen und Konflikte belasten den Alltag.
Erschöpfung: Angehörige vernachlässigen oft ihre eigenen Bedürfnisse und fühlen sich emotional ausgelaugt.
Angst: Krisen, wie selbstverletzendes Verhalten oder Suizidversuche, führen zu ständigen Sorgen.
Beispiel aus dem Alltag einer Angehörigen
Anita, eine Mutter einer 20-jährigen Tochter mit Borderline, beschreibt ihre Erfahrung:„Es gibt Tage, an denen ich meine Tochter nicht erreiche – emotional und kommunikativ. Sie schreit, wird wütend oder zieht sich komplett zurück. Ich habe ständig Angst, dass sie sich etwas antut. Manchmal frage ich mich: Habe ich als Mutter versagt?“
Dieses Gefühl der Ohnmacht teilen viele Angehörige. Es zeigt, wie wichtig es ist, nicht nur den Fokus auf die betroffene Person zu legen, sondern auch auf die eigenen Ressourcen zu achten.

Wie kannst Du helfen: Meine Borderline-Angehörige Tipps
Obwohl die Herausforderungen groß sind, gibt es Wege, wie Du als Angehörige*r helfen kannst, ohne Dich selbst zu verlieren.
1. Wissen über Borderline aufbauen
Je besser Du die Krankheit verstehst, desto leichter fällt es Dir, die Verhaltensweisen der betroffenen Person einzuordnen. Lies Fachbücher, besuche Vorträge oder nimm an Online-Kursen teil, die speziell für Angehörige entwickelt wurden.
2. Klare und liebevolle Grenzen setzen
Grenzen schützen sowohl Dich als auch die betroffene Person. Kommuniziere ruhig und respektvoll, wenn Du Deine Grenzen ziehst. Zum Beispiel: „Ich möchte, dass wir reden, aber ich brauche jetzt eine Pause.“
3. Validierung anwenden
Eine wichtige Kommunikationsstrategie ist die Validierung. Sie bedeutet, die Gefühle der betroffenen Person anzuerkennen, ohne sie zu bewerten. Zum Beispiel: „Ich sehe, dass Du Dich gerade überfordert fühlst. Das tut mir leid.“
Die Bedeutung von Selbstfürsorge
Als Angehöriger bist Du nicht nur Unterstützerin, sondern auch ein eigenständiger Mensch mit Bedürfnissen. Vernachlässigst Du Deine eigene mentale Gesundheit, leidet nicht nur Dein Wohlbefinden, sondern auch Deine Fähigkeit, zu helfen.
Praktische Tipps für Selbstfürsorge:
Plane bewusst Zeit für Dich ein, z. B. für Hobbys oder Treffen mit Freund*innen.
Nutze Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation.
Sprich mit anderen Angehörigen oder suche therapeutische Unterstützung.
Unterstützung durch externe Ressourcen
Es gibt zahlreiche Angebote, die Angehörigen helfen können, mit der Situation umzugehen:
Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Angehörigen gibt Dir das Gefühl, nicht allein zu sein und geben Borderline-Angehörigen Tipps.
Psychologische Beratung: Eine Therapie kann Dir helfen, mit Deinen eigenen Emotionen besser umzugehen.
Online-Kurse: Spezialisierte Programme für Angehörige bieten praxisnahe Werkzeuge und Strategien.
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Fazit: Gemeinsam durch die Herausforderung
Borderline ist eine Herausforderung – sowohl für Betroffene als auch für Angehörige. Doch mit Verständnis, klaren Grenzen und Selbstfürsorge kannst Du einen positiven Unterschied machen.
Du bist nicht allein, und es gibt Hilfe. Stärke Dich selbst, um auch für Deine nahestehende Person da sein zu können.
Mein Geheimtipp für den Umgang mit Borderline
Egal, wie chaotisch es wird: Nimm Dir jeden Tag einen Moment nur für Dich, selbst wenn es nur fünf Minuten sind. Atme tief durch, hör Deine Lieblingsmusik oder geh kurz an die frische Luft.
Diese kleinen Pausen helfen Dir, Deine innere Balance zu bewahren – und geben Dir die Kraft, liebevoll und klar für Deinen Angehörigen da zu sein. 🌿
🔹 Austauschgruppe: Borderline-Angehörige Tipps
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