top of page

Beziehung und Borderline: Was Angehörige wissen sollten

Aktualisiert: 23. Dez. 2024

Freund:innen, Eltern, Kinder, Arbeitskolleg:innen oder Nachbar:innen – Angehörige einer Person mit Borderline fühlen sich in der Beziehung oft überfordert.


Die emotionalen Achterbahnfahrten und die Unberechenbarkeit der Symptome können herausfordernd sein. Doch es gibt Wege, wie du dich als Angehöriger gut positionieren kannst, um eine unterstützende und gleichzeitig gesunde Beziehung zu führen.


Wichtig: Die folgenden Tipps basieren auf meinen persönlichen Erfahrungen mit meiner Borderline-Erkrankung und dem Umgang mit meinem Umfeld. Ich erhebe keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, aber vielleicht hilft dir mein Ansatz.


zwei Personen umarmen sich, eine hat Borderline
Alle verdienen Beziehung und Liebe: Auch Menschen mit Borderline.

Wie eine Beziehung mit einer Person mit Borderline-Persönlichkeitsstörung erfüllend sein kann


Heute geht es mir gut, und ich führe ein erfülltes Leben. Ein wichtiger Teil davon ist die Aufklärungsarbeit, die ich zu Borderline leiste – besonders in Bezug auf Beziehungen, ob zwischen Freund:innen oder Partner:innen.


Immer wieder erreichen mich Fragen von Angehörigen:

  • „Darf ich Nein sagen, wenn ich Angst habe, dass er/sie sich dann selbst verletzt?“

  • „Bin ich schuld an allem – was habe ich falsch gemacht?“

  • „Ich tue alles für meinen Sohn, was kann ich noch tun?“


Das sind Fragen, mit denen sich viele Angehörige von Borderline-Betroffenen konfrontiert sehen. Gefühle von Ohnmacht, Hilflosigkeit, Trauer und Wut sind keine Seltenheit. Doch ich habe viele hilfreiche Tipps, um den Umgang zu erleichtern und eine stabilere Beziehung zu schaffen. Hier sind meine drei wichtigsten.


Wenn Du noch mehr erfahren möchtest, lies auch mein Geschenk für dich und dein Beziehung „10 Tipps im Umgang mit Borderline“, das Dir weiterhelfen wird!


1. Informiere dich über die Borderline-Persönlichkeitsstörung

Je mehr Du über Borderline weißt, desto besser kannst du die Symptome und die Herausforderungen erkennen. Besonders schwer auszuhalten sind die emotionalen Schwankungen – von „himmelhochjauchzend“ zu „zu Tode betrübt“ innerhalb kürzester Zeit.


Es hilft, solche Symptome nicht persönlich zu nehmen, sondern zu verstehen, dass sie Teil der Erkrankung sind. Als Beispiel: Nach einem heftigen Wutausbruch sagte meine Schwägerin zu mir:


„Wir sehen dich als liebenswürdige Person, und wir sehen die Krankheit, die manchmal laut und verletzend schreit.“

Dieses Verständnis half mir enorm, weil ich zum ersten Mal nicht für mein Verhalten verurteilt wurde, sondern meine Familie mich als Mensch mit einer Krankheit wahrnahm, die Hilfe brauchte.


Wenn Du mehr erfahren möchtest, empfehle ich dir meine kostenlose Hilfe „10 Tipps im Umgang mit Borderline“. So verstehst Du noch besser, wie Du mit den Herausforderungen einer Borderline-Beziehung umgehen kannst.


2. Setze klare Grenzen

Verständnis für die Krankheit zu haben, ist wichtig – aber genauso wichtig ist es, Grenzen zu setzen. Das war auch für mich, als Betroffene, ein entscheidender Punkt. Mein bester Freund sagte einmal:


„Du kannst nicht durch die Welt laufen, Menschen verletzen und sagen, Du hättest halt Borderline. Borderline ist kein Zertifikat, das Dir erlaubt, so gemein zu sein.“

In schwierigen Zeiten habe ich oft Grenzen überschritten und Menschen verletzt. Doch meine Freunde und Familie gaben mir klar zu verstehen: „Wir sind für dich da, aber so möchten wir nicht behandelt werden.“


Es war für mich so wichtig, zu spüren und zu hören, wie verletzend mein Verhalten war. Es stellte mich vor die Entscheidung: Will ich einsam leben oder mit Menschen? Die Angst vor der Einsamkeit spornte mich an, mich zu ändern.


Setze als Angehöriger also nicht nur auf Verständnis, sondern auch auf klare Kommunikation bei der Du genau sagst, wie du (nicht) behandelt werden möchtest.


3. Validiere die Gefühle der betroffenen Person


Personen mit Borderline nehmen die Welt oft intensiver wahr. Doch wenn ihre Gefühle invalidiert werden – etwa mit Kommentaren wie „Reiß dich zusammen“ oder „Das bildest Du Dir nur ein“ – verstärkt das die Intensität ihrer Gefühle.


Es ist wichtig, die Gefühle anzuerkennen, ohne sie zu kritisieren oder zu werten. Validieren bedeutet, die Emotionen einer Person zu akzeptieren, ohne sie zu beurteilen.


Statt zu sagen „Du übertreibst“, könntest du sagen: „Ich kann verstehen, dass du dich gerade überfordert fühlst.“ Diese kleine Änderung im Gespräch kann einen großen Unterschied machen und hilft dabei, die emotionale Spannung zu mindern.


Wichtig dabei ist: Du musst nicht alles gutheißen oder selbst zurückstecken. Du drückst einfach aus, dass du das Gefühl des anderen nachvollziehen kannst, ohne es zu bewerten.


Wenn du mehr über Borderline und den Umgang mit den Herausforderungen in Beziehungen erfahren möchtest, schau dir mein Buch zu Borderline und Beziehung an. Dort findest du nicht nur praktische Tipps, sondern auch eine anschauliche Geschichte, die dir hilft, die Dynamik besser zu verstehen.


Menschen umarmen eine Person mit Borderline
Das ist es wert, glaub mir.


Zusammenfassung: So gelingt der Umgang mit einer Borderline-Beziehung


Das Leben mit einer Person, die unter Borderline leidet, ist nicht einfach, aber mit den richtigen Strategien und einer respektvollen Haltung lässt sich eine gesunde und unterstützende Beziehung führen.


Informiere dich gut, setze klare Grenzen und validiere die Gefühle des anderen. Wenn du noch mehr erfahren möchtest, lade dir meine Hilfe-Liste „10 Tipps im Umgang mit Borderline“ herunter, um tiefer in das Thema einzutauchen und praktische Anleitungen zu bekommen.


Du möchtest das volle Paket, so richtig tiefgehende Veränderung, ein Einde des Leidens und endlich ein Leichterwerden? Das geht auch: Für Dich als Angehörige*r habe ich das wirkvolle Borderline-Bootcamp entwickelt: In fünf kompakten Einheiten á 25 Minuten erhältst Du die wichtigsten Werkzeuge, um den Umgang mit Borderline-Beziehungen besser zu verstehen und zu meistern.




Alles Liebe,


Johanna

Deine Borderline-Expertin für Angehörige


P.S.: Du weißt, wem Dieser Text helfen könnte? Leite ihn gerne weiter!

 
 
 

Comments


Bleiben wir in Kontakt?

Ich schicke Dir hilfreiche Tipps, Tricks und meine exklusiven Angebote für Angehörige von Menschen mit Borderline.

 

So erfährst Du immer gleich als Erste*r, was es Neues gibt

und bekommst Angebote günstiger!

Ich bin
bottom of page